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DRV appelliert an Ramsauer und Bsirske – Schleusenwärterstreik trifft Flusskreuzfahrtenanbieter schwer

Trotz der Streikpause in dieser Woche ist kein Ende des Tarifstreits im innerdeutschen Schiffsverkehr in Sicht. Wegen der Auseinandersetzung um die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter der Wasser- und Schifffahrtsverwaltungen des Bundes hat sich der Deutsche ReiseVerband (DRV) deshalb an Bundesverkehrsminister Dr. Peter Ramsauer und den Bundesvorsitzenden der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaften (ver.di), Frank Bsirske, gewandt. DRV-Präsident Jürgen Büchy appellierte in einem Schreiben an die beiden Parteien, die Auseinandersetzung am Verhandlungstisch zu lösen und die – mit Unterbrechungen – seit über drei Wochen stattfindenden Streiks zu beenden.

Durch die Arbeitsniederlegungen der Schleusenwärter kommt es zu massiven Einschränkungen auf deutschen Flüssen. Davon betroffen sind besonders die Anbieter von Flusskreuzfahrten, die ohnehin durch verschiedene externe Faktoren derzeit wirtschaftlich schwer belastet sind. Zuletzt hatte das extreme Hochwasser in weiten Teilen Deutschlands viele Flussstrecken unpassierbar gemacht. In der Folge mussten Fahrten abgesagt oder umgeleitet werden, was bei den Anbietern von Flusskreuzfahrten zu erheblichen finanziellen Einbußen geführt hat. „Für viele in- und ausländische Reisende, die sich auf ihre Erholungsreise auf deutschen Gewässern gefreut haben, ist es eine herbe Enttäuschung jetzt von den anhaltenden Streiks ausgebremst zu werden“, so DRV-Präsident Büchy.

Die Anbieter von Flusskreuzfahrten hatten in der jüngsten Vergangenheit bereits eine deutliche Mehrwertsteuererhöhung verkraften müssen. Nachdem Ende 2011 der reduzierte Mehrwertsteuersatz für Flusskreuzfahrten von sieben Prozent weggefallen ist, wird seit Anfang 2012 der volle Satz von 19 Prozent erhoben. Durch erheblich niedrigere Mehrwertsteuersätze in den umliegenden Staaten ist die Branche einer Wettbewerbsverzerrung ausgesetzt. Die deutschen Anbieter mussten ihre Preise zum Teil deutlich erhöhen, was in der Folge zu Nachfragerückgängen und Mindereinnahmen bei den deutschen Anbietern führte. Die Anbieter von Flusskreuzfahrten zählten im Jahr 2012 insgesamt 436.628 Passagiere, was einem Rückgang der Passagierzahlen von 5,4 Prozent (2011: 461.695) entsprach. Damit weist die Flusskreuzfahrt in Deutschland erstmalig seit 2006 kein Wachstum auf. Der Gesamtumsatz der Anbieter verringerte sich 2012 um 8,2 Prozent auf 455 Millionen Euro (2011: 496 Millionen Euro).

Die seit Wochen anhaltenden Streiks mitten in der Hauptreisezeit verschärfen die schwierige Situation der Flusskreuzfahrtanbieter weiter. „Die Branche benötigt dringend wieder einen normalen Fahrbetrieb, um ihren Gästen ein uneingeschränktes Urlaubserlebnis zu ermöglichen und zugleich die eigenen Arbeitsplätze langfristig zu sichern“, mahnt DRV-Präsident Büchy. „Wenn dieser Streit nicht bald beendet wird, gibt es am Ende ausschließlich Verlierer.“

Hinweis: Dieser Beitrag stammt aus unserem Archiv der Pressemitteilungen der Kreuzfahrt-Anbieter - eine Überprüfung oder Bewertung der Inhalte durch cruisetricks.com findet nicht statt.