Die deutsche Kreuzfahrtbranche stellt sich dem Thema Nachhaltigkeit und nimmt ihre Verantwortung ernst: „Bei Neubauten wird einerseits auf Effizienz geachtet, beispielsweise indem der Treibstoffverbrauch reduziert wird, weil immer mehr Schiffe über einen hydrodynamisch optimierten Rumpf verfügen. Andererseits legen wir Wert auf eine moderne Abgastechnik, bei der Emissionen gereinigt werden, wo immer entsprechende Technologien serienreif einsetzbar sind – hier ist unter anderem zu berücksichtigen, dass eine Entschwefelung und Rußfilter derzeit nicht einsetzbar sind. Es geht aber auch um eine effiziente Fahrplangestaltung und eine angemessene ökologische Durchschnittsgeschwindigkeit, um den Treibstoffverbrauch zu optimieren und nicht unnötig zu steigern. Allein der Verzicht auf die letzten Knoten bei der Geschwindigkeit reduziert den Verbrauch um rund einen Drittel“, erläutert Sebastian Ahrens, Vorsitzender des Ausschusses Schiff im Deutschen ReiseVerband (DRV), die unterschiedlichen Maßnahmen der Kreuzfahrtenbranche.
Vor allem im Neubaubereich erwartet Ahrens eine ganze Reihe technischer Neuerungen. Im Emissionsbereich liege, so der Ausschussvorsitzende, der Schwerpunkt auf einer Kombination der drei Faktoren Vermeidung und Verringerung des Treibstoffverbrauchs, Verbesserung der Treibstoffqualität und Abgasbehandlung.
Am Beispiel Brauchwasser erläutert Ahrens die Herausforderungen für Kreuzfahrtunternehmen und ihre Erfolge: „Bei der Frage, wie viel Liter Wasser ein Schiff pro Gast und Tag verbraucht, schneiden wir oft deutlich besser ab als etwa ein Hotel auf dem Land. Brauchwasser wird auf Kreuzfahrtschiffen heute zudem nach modernsten Standards gereinigt, bevor es wieder in die Gewässer eingeleitet wird. Teilweise sind die Anlagen sogar fortschrittlicher als die auf dem Land.“
Kreuzfahrten sind, so Ahrens ein sehr komplexes Produkt. Dabei handelt es sich nicht nur um ein Transportprodukt, sondern um die Kopplung von Transport, Hotel und Unterhaltung. „Ein Kreuzfahrtschiff ist wie eine kleine Stadt. Wenn man diese Faktoren berücksichtigt und sich anschaut, was die Branche in den letzten Jahren und Jahrzehnten im Umweltschutz verwirklicht hat, dann sind wir für meine Begriffe vorbildlich.“ Die Unternehmen der Kreuzfahrtbranche investieren und engagieren sich seit Jahren im Bereich Nachhaltigkeit in der Regel freiwillig und nicht aufgrund von rechtlichen Auflagen, ergänzt Ahrens.