Neues aus der cruisetricks.de-Redaktion:

Loading RSS Feed

Ökologische Offensive: Die Kreuzfahrtbranche investiert kräftig in Maßnahmen zum Umweltschutz – "Green Cruising" ist zentrales Thema auf der Seatrade Europe vom 24. bis 26. September

Saubere Luft, sauberes Wasser, saubere Strände: Eine intakte Natur ist für das Erlebnis Kreuzfahrt Pflicht. Entsprechend groß ist das Engagement der Branche in Sachen Umweltschutz. Auf der Seatrade Europe, der europäischen Leitmesse für die Kreuzfahrtindustrie vom 24. bis 26. September 2013 auf dem Gelände der Hamburg Messe steht das Thema „Green Cruising“ im Vordergrund. „Die Kreuzfahrtindustrie bringt erhebliche Mittel auf und hat weitreichend investiert, um gemeinsam mit den Schiffsdesignern und Ausrüstungsherstellern eine Vielzahl neuer Technologien zum Schutz der Luft- und Wasserqualität und Steigerung der Energieeffizienz zu entwickeln“, sagt Robert Ashdown, Generalsekretär des internationalen Kreuzfahrtverbands Cruise Lines International Association (CLIA) Europe. Die Maßnahmen reichen von der Nutzung von wiederaufbereitetem Warmwasser zum Heizen der Passagierkabinen über den Einsatz speziell getönter Fenstergläser, die Flure kühler halten, bis hin zum Wechsel zu LED-Lampen, die 80 Prozent Strom einsparen. Weniger Energie bedeutet weniger Emissionen.

Hoher Energieverbrauch: Die Branche denkt um und investiert kräftig Beispiel TUI Cruises: Das Gemeinschaftsunternehmen von TUI und der US-Reederei Royal Carribean Cruises lässt derzeit „Mein Schiff 3“ und „Mein Schiff 4“ in Finnland fertigstellen. Die Luxusliner für bis zu 2.500 Passagiere sollen die umweltfreundlichsten Kreuzfahrtschiffe ihrer Größe werden. „Insgesamt soll der Energieverbrauch um 30 Prozent reduziert werden“, sagt Lucienne Damm, Environmental Manager bei TUI Cruises. Erreicht werden soll dieses Ziel etwa durch Nutzung der Abwärme der Hauptmaschinen und eine sehr effiziente Klimaanlage an Bord, die vor allem in kühleren Fahrtgebieten die Kühlwirkung des Seewassers nutzt. Außerdem wird ein kombiniertes System zur Nachbehandlung der Abgase eingebaut, das gemeinsam mit dem Schiffsmotorenhersteller Wärtsilä entwickelt wurde. Eine Entschwefelungsanlage wird bis zu 99 Prozent der Schwefeloxide aus den Abgasen filtern, daneben aber auch den Partikelausstoß um 60 Prozent reduzieren. Ein SCR-Katalysator (Selective Catalytic Reduction) reduziert die Stickoxide um 75 Prozent – ein Wert, den die International Maritime Organization (IMO) für Neubauten erst ab 2016 vorschreibt. Kreuzfahrtschiffe gehören schon heute im Hinblick auf CO2-Emissionen nachweislich zu den effizientesten Verkehrsmitteln. Ein Kreuzfahrtschiff stößt pro Person und zurückgelegten Kilometer nur ungefähr ein Sechstel der CO2-Emissionen eines Pkw aus.

Über die gesetzlichen Bestimmungen hinaus in den Umweltschutz investiert hat auch Hapag-Lloyd Kreuzfahrten beim Bau seines neuen Aushängeschildes „Europa 2“. Der Luxus-Liner, der im Mai seine Jungfernfahrt von Hamburg nach Lissabon absolviert hat, verfügt als weltweit erstes Kreuzfahrtschiff über die SCR-Katalysatoren zur Minimierung der Sickoxid-Emissionen. Ein optimierter Rumpf reduziert den Treibstoffverbrauch im Vergleich zur 1999 gebauten „MS Europa“ um 18 Prozent. „Zu diesen und weiteren Umweltschutzmaßnahmen sind wir per Gesetz nicht verpflichtet. Sie waren uns aber wichtig. Das hat das Schiff 20 Millionen Euro teurer gemacht“, sagt Henning Brauer, Leiter Neubau bei Hapag-Lloyd Kreuzfahrten.

Bis 2020 werden die Regelungen der IMO für die Umstellung auf schwefelarmen Treibstoff in Europa umgesetzt, weltweit bis 2025. Bereits heute ist der Einsatz von Schweröl mit hohem Schwefelanteil in EU-Häfen, in der Nord- und Ostsee sowie an der nordamerikanischen Küste – den sogenannten ECA-Zonen (Emission Control Areas) – verboten. Ab 2015 wird in der Nord- und Ostsee nur noch umweltschonenderer Dieselkraftstoff eingesetzt. Einige Reedereien haben mit der Umrüstung ihrer Flotte begonnen. AIDA Cruises will seine neuen Clubschiffe mit dem Dual Fuel, einem dualen Treibstoffsystem, ausstatten. Sie können dann entweder mit Diesel oder mit Flüssiggas (LNG) fahren. Bis der verfügbar ist, will AIDA seine Flotte während der Liegezeiten im Hamburger Hafen mit Strom von einer LNG Hybrid Barge versorgen. Sie soll noch in diesem Jahr zum Einsatz kommen. Dadurch könnten die Dieselgeneratoren komplett abgeschaltet und Emissionen eingespart werden. Wettbewerber TUI Cruises hat eine Absichtserklärung unterzeichnet, bei der es ebenfalls um eine Kooperation bei der Entwicklung einer „e-power barge“ auf LNG-Basis geht.

gmec Cruise: Umwelt-Konferenz der Kreuzfahrtbranche

Die Seatrade Europe ist Wegbereiterin für grüne Technologien in der Kreuzfahrtbranche. So findet am 25. September mit dem gmec Cruise eine Konferenz zum Thema „Environmental Advances in Ship Technology“ statt. Grundlage der Veranstaltung ist der gmec (global maritime environmental congress) Hamburg, ein branchen- und länderübergreifender Kongress zum Thema Maritimer Umweltschutz, der jeweils im Rahmen der SMM, der Weltleitmesse der maritimen Wirtschaft, ausgerichtet wird. Vertreter von IMO und EU-Kommission sowie Experten aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Umweltschutzorganisationen werden dabei innovative Konzepte zur Nachhaltigkeit diskutieren.

Über die Seatrade Europe

Im Herzen der Elbmetropole Hamburg findet vom 24. bis 26. September die Seatrade Europe statt – die europäische Leitmesse für die Kreuzfahrtindustrie. Branchen-Entscheider und -Insider kommen hier zusammen, diskutieren, setzen neue Trends und pflegen Kontakte. Zu den Ausstellern gehören unter anderem Werften, Klassifikationsgesellschaften, Tourismusorganisationen, Kreuzfahrthäfen und Reiseveranstalter. Von der Miniklinik bis zur Großküche, von der Abfallentsorgung bis zur Entertainment-Technik: Der Betrieb eines Kreuzfahrtschiffes ist hochkomplex und eine logistische Meisterleistung. Auf der parallel stattfindenden Fachkonferenz diskutieren hochrangige Referenten über aktuelle Themen der Branche.

Hinweis: Dieser Beitrag stammt aus unserem Archiv der Pressemitteilungen der Kreuzfahrt-Anbieter - eine Überprüfung oder Bewertung der Inhalte durch cruisetricks.com findet nicht statt.