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Sicherheit gehört zum Geschäftsmodell – DRV-Politikthemen: Interview zum Thema Kreuzfahrten

Nach der Havarie des Kreuzfahrschiffes Costa Concordia Anfang des Jahres 2012 wurde viel über die Sicherheit an Bord von Kreuzfahrtschiffen diskutiert. Der Deutsche ReiseVerband (DRV) zeigt in seiner neuesten Ausgabe des Informationsdienstes DRV-Politikthemen (www.drv.de/presse/politikthemen.html) auf, welchen Sicherheitsregelungen Kreuzfahrtschiffe weltweit unterworfen sind. „Sicherheit genießt bei den Reedereien allerhöchste Priorität“, betont Dr. Olaf Mager, Sprecher des Germanischen Lloyds, in einem Interview in der aktuellen Ausgabe. Dabei gibt er Antworten unter anderem darauf, was die Kreuzfahrtindustrie aus dem Fall Costa Concordia gelernt hat, welche Vorschriften Kreuzfahrtschiffe einhalten müssen und wie deren Einhaltung überwacht wird. Der Germanische Lloyd gehört zu den führenden Klassifikationsgesellschaften weltweit und überprüft die Einhaltung weltweit geltender Sicherheitsvorschriften auf rund 8.000 Schiffen pro Jahr.

Dr. Mager macht unter anderem deutlich, dass in den vergangenen Jahrzehnten die Zahl der verunglückten Personen stetig gesunken ist. Laut Angaben der Cruise Lines International Association (CLIA) starben zwischen 2002 und 2011 bei über 220 Millionen beförderten Passagieren und Schiffsbesatzungen 28 Menschen. Gegenüber anderen Verkehrsmitteln verfügt der Kreuzfahrtbereich also über eine hohe Sicherheitsleistung. Und dies nicht nur aufgrund der vielfältigen Vorschriften und Sicherheitsregeln. Kunden, die sich bei einer Reise auch nur ansatzweise unsicher fühlen, wählen garantiert nicht noch einmal die gleiche Gesellschaft. Von daher ist Sicherheit wesentlicher Bestandteil des Geschäftsmodells der Kreuzfahrtanbieter. Auf die Frage, was die Kreuzfahrtindustrie aus dem Fall Costa Concordia gelernt hat, erläutert Dr. Mager, dass bezüglich der Fahrtrouten die zur Verfügung stehenden GPS-Daten zur Positionsfindung der Schiffe von den Reedereien heute noch stärker beobachtet werden als vor der Havarie. Folge ist, dass die Kapitäne nicht mehr unbemerkt von vorgegebenen Kursen abweichen können. Ferner wurden zwei weitere weltweit gültige Sicherheitsrichtlinien Anfang Juni 2012 von den Verbänden der Kreuzfahrtindustrie verabschiedet. So wird jetzt vor Fahrtbeginn die Staatsangehörigkeit der Passagiere erfasst, um im Ernstfall die jeweiligen nationalen Behörden schnellstmöglich benachrichtigen zu können. Ferner werden Rettungsübungen und Notfalleinweisungen detailliert und weit über das gesetzlich geforderte Maß geregelt.

Die Kreuzschifffahrt ist eine der am stärksten reglementierten Bereiche auf See. Bis zu 60 interne und externe Überprüfungen innerhalb eines Jahres sind die Regel. Sie werden jederzeit und ohne vorherige Anmeldung durchgeführt. Kontrolliert werden unter anderem die vorgeschriebenen Mindeststandards für Konstruktion, Ausrüstung und Betrieb der Schiffe. Hinzu kommen Kontrollen im Rahmen der sogenannten Hafenstaatkontrolle und der Zoll-, Umwelt- und Gesundheitsbehörden. Sollten die Vorschriften von Unternehmen nicht eingehalten werden, darf das Schiff im schlimmsten Fall den Hafen nicht verlassen. Zudem werden sämtliche Ergebnisse der Hafenstaatkontrollen veröffentlicht. Reedereien, die häufiger mit kleineren Mängeln negativ auffallen, hätten auf längere Sicht ohne Zweifel mit einem Imageproblem zu kämpfen, macht Dr. Mager deutlich.

Hintergrund DRV-Politikthemen: Die Publikation erscheint mehrmals im Jahr und informiert die Politik in Deutschland und der EU sowie Medien und Wirtschaft über zentrale Themen und Anliegen der deutschen Reisebranche.

Hinweis: Dieser Beitrag stammt aus unserem Archiv der Pressemitteilungen der Kreuzfahrt-Anbieter - eine Überprüfung oder Bewertung der Inhalte durch cruisetricks.com findet nicht statt.